Rückblick auf die Messe 2018

Ein Blick in die Zukunft des Kfz-Interieurs – die Automotive Interiors Expo 2018

  • 3000 Besucher und Innovationen in Hülle und Fülle!
  • Neue Trends und neue Technologien locken die Fachwelt für Kfz-Innenausstattungen nach Stuttgart

Aussteller und Besucher der Automotive Interiors Expo 2018 waren sich im Lob der Messe als äußerst nützliche und wertvolle Veranstaltung einig, bei der neue Kontakte geknüpft und die jüngsten Technologien und Innovationen entdeckt werden können.

„Ich bin wirklich beeindruckt von den unterschiedlichen Unternehmen, die hier sind, und von den progressiven Produkten und Lösungen, die sie zeigen“, freute sich Margreet de Kok, leitende Wissenschaftlerin am Holst Centre. „Die Konferenzsitzungen und -präsentationen decken eine Vielzahl von Themen ab, und es ist großartig, hier so viele in diesem Bereich aktive Menschen zu sehen.“

„Es ist unser erstes Jahr hier, und wir sind auf viel Interesse gestoßen“, fügte Emma Matthews hinzu, Marken- und Marketingmanagerin bei Leedum, das seine neueste bahnbrechende Entwicklung zeigte: LED-Keder.

Carlos Bandres, FuE-Ingenieur bei CTAG – Centro Tecnológico de Automoción de Galicia, merkte an: „Die Messe ist hervorragend. Wir hatten viele neue Anfragen für die Produkte, die wir hier haben, also ist sie gut für uns.“

Der Erstbesucher Luis Silva, technischer Leiter bei Trecar, war beeindruckt von der Vielfalt der Aussteller und der einander ergänzenden Technologien: „Meine Eindrücke von der Messe sind sehr gut. Besonders interessant fand ich die Maschinen zum Besticken und Perforieren von Leder.“

„Hier gibt es viele Unternehmen und Wettbewerber aus verschiedenen Ländern. Es gibt so viele Eindrücke, ich finde, es ist alles sehr interessant“, sagte Rohail Qadri, Berater bei MPR China Certification.

„Ich bin zum ersten Mal hier, und mein erster Eindruck ist fantastisch! Ich suche potenzielle Kunden, und das lief bisher sehr gut“, sagte Sebastian Bauer, Key Account Manager bei IDEAL Automotive.

Mehr Aussteller als je zuvor

Die Automotive Interiors Expo Europe 2018 bot einmal mehr beispiellosen Zugang zu den neuesten Entwicklungen, Bekanntmachungen, Trends und Innovationen im Bereich der Kfz-Innenausstattung: Über 140 Aussteller konnten an den drei Messetagen (5. bis 7. Juni 2018, Stuttgart) 3000 Besucher – eine Rekordbeteiligung – an ihren Ständen begrüßen.

Die Expo repräsentiert das A-Z der Fahrzeuginnenausstattung. Die Produkte der Aussteller werden von nahezu jedem Autobauer der Welt verwendet, von BMW bis Ferrari und Volkswagen, um nur einige zu nennen. Die Besucher bekamen mehr Materialien, Technologien und Konzepte als je zuvor zu sehen.

Sie konnten Farben, Texturen und hochwertige Oberflächen anfassen, fühlen und ausprobieren und dabei neue HMI-Materialien, Beleuchtungstechnologien, modernste Werkstoffe und Fertigungsprozesse kennenlernen.

Außerdem konnten die Besucher die Gegenwart und Zukunft des Interieurdesigns erkunden und erfahren, wie sich Autonomie auf Materialien und Beleuchtung auswirkt, den Aufstieg der Display-Technologie nachvollziehen und sehen, wie Nanotechnologien und gedruckte Elektronik den Insassen eine spannende neue Welt an Möglichkeiten und Funktionen bieten wird.

Die Automotive Interiors Expo Europe fand parallel zu vier ergänzenden Messen statt – der Automotive Testing Expo Europe, der Engine Expo Europe, der Global Automotive Components and Suppliers Expo und der Autonomous Vehicle Technology World Expo, die in benachbarten Hallen der Messe Stuttgart untergebracht waren. Rund 14.000 Besucher strömten während der gesamten drei Tage (5. bis 7. Juni) der [kombinierten] Veranstaltung durch die Türen – alles in allem stellten etwa 800 Unternehmen Fahrzeugtechnologien und -dienste der nächsten Generation vor.

Zukunftsprognosen

Bei Prognosen zur zukünftigen Ausrichtung der Branche zeigten sich die Aussteller zuversichtlich Juha Kokkonen, CEO von Canatu, einem Entwickler und Hersteller von 3D-formbaren und flexiblen transparenten leitfähigen Folien und Berührungssensoren, sagte den Tod des einfachen Knopfs voraus: „Grundsätzlich gibt es einen Umstieg von physischen Schaltern zu Touch- und Stimmeingabe“, sagte Kokkonen am ersten Messetag. „Ich sehe viele OEMs in diese Richtung gehen: zum Beispiel die Mercedes S-Klasse, Porsche Panamera, Range Rover Velar. Die Schlüsselfrage ist, wie man eine einfache, intuitive Benutzererfahrung schafft.“

Diese Ansicht teilt auch Koji Hara vom japanischen Komponentenhersteller Screen Laminatech, der die zunehmende Größe und Rolle von Bildschirmen im Inneren von Fahrzeugen hervorhob: „Das Display ist ein Schlüsselmaterial für das zukünftige Autointerieur“, sagte er. „Die nächste Generation von Displays könnte im Dach oder in der Tür montiert sein und einerseits für Informationen, andererseits für die Beleuchtung genutzt werden. Man kann ja mit Displays auch [Komponenten der] Beleuchtung ersetzen. Das ist sehr wichtig.“

Die Innenbeleuchtung war denn auch ein zentrales Thema der diesjährigen Messe: „Die Beleuchtung wird zwei Rollen übernehmen: Erstens müssen Sie sich als Passagier in einem autonomen Fahrzeug entspannen, und mit der Beleuchtung kann eine ganz bestimmte Atmosphäre erzeugt werden, in der Sie sich wie zu Hause fühlen. Sie kann auch dazu dienen, die Stimmung eines Passagiers widerzuspiegeln“, meinte Roch de Pruneuf, Leiter Geschäftsentwicklung bei EFi Lighting, am ersten Tag.

„Zweitens kann die Beleuchtung als Alarmsignal dienen, wenn das Fahrzeug den Fahrer warnen muss, die Kontrolle zu übernehmen. Entscheidend ist, dass wir mehr und mehr Beleuchtung benötigen, ohne dabei die Ästhetik eines Fahrzeugs zu beeinträchtigen – sie sollte so lange verborgen bleiben, bis sie erleuchtet ist, wie bei unserem Produkt Light Guide.“

Andere Anbieter konzentrierten sich auf spannende neue Entwicklungen im Bereich In-Car-Entertainment, die zum Teil von der zunehmenden freien Zeit von Nutzern autonomer Fahrzeuge getrieben werden. CTAG – Centro Tecnológico de Automoción de Galicia, eine Non-Profit-FuE-Abteilung zur Unterstützung der Automobilindustrie, war auf der Automotive Interiors Expo vertreten, um für ein neuartiges Soundsystem zu werben.

„Jedes Teil des Autos kann ein Lautsprecher sein“, erklärte Carlos Bandres, FuE-Ingenieur bei CTAG. „In einem autonomen Auto sitzen Sie vielleicht gar nicht in Fahrtrichtung. Vielleicht sitzen Sie gegen die Fahrtrichtung oder in einer ganz neuen Position. Wenn also jedes Bauteil ein Lautsprecher sein kann, kann man den Klang für die Personen im Auto anpassen.“

as ausgestellte System bestand aus einer Cockpit-Attrappe mit einem Autositz, zwei Türen und einem Armaturenbrett – alle mit integrierten Lautsprechern. „Es ist mehr wie ein Home-Cinema-System – Sie haben vorne einen Fernseher und der Sitz vibriert z. B. bei Explosionen in Action-Filmen“, erklärte Bandres.

Innovation Design Forum

Unterdessen diskutierten zahlreiche Fachleute auf dem kostenlosen Innovation Design Forum der Automotive Interiors Expo über die neuesten Branchenthemen. Zu den Hauptreferenten der Veranstaltung 2018 gehörten Dr. Paul Lacharmoise, Direktor des Eurecat Technology Center, der einen Vortrag mit dem Titel „Gedruckte Elektronik: die nächste Generation des Innendesigns“ hielt, Dr. Antti Keränen, CTO von TactoTek, mit einem Vortrag mit dem Thema „Die Verbindung von Form und Funktion mithilfe von Injection-Moulded Structural Electronics (IMSE)“ und Rich Byczek, der globale technische Leiter von Intertek, der dem Publikum half, „Auswertungen von BSR-Geräuschen (Buzz, Squeak and Rattle)“ zu verstehen.

Ein Höhepunkt am letzten Tag des Innovation Design Forums war eine besonders interessante Präsentation von Byczeks Kollegin bei Intertek, Dorine Berns, mit dem Titel „Der Weg durch die VOC-Prüfmethoden für Fahrzeuge“.

„Menschen verbringen viel Zeit im Auto, und VOC können gesundheitsschädlich sein“, erläuterte Berns, VOC Technical Lead Europe. „Es handelt sich um eine geschlossene Zirkulation, und Emissionen von Komponenten können sich in der Luft befinden. Es gibt zudem Umweltvorschriften, die sich je nach Region unterscheiden“, fuhr sie fort.

„Zuerst führten nur die OEMs eigene Tests durch, aber jetzt mischen sich die Regierungen ein, und die Europäische Union, China und Südkorea setzen eigene Standards, an die sich alle OEMs halten müssen.“

„Es gibt zahlreiche Methoden zur Prüfung auf VOC, von einzelnen Komponenten bis hin zur Komplettprüfung des gesamten Wagens. Dabei wird das Fahrzeug in einer großen Kammer untergebracht und die Qualität der Luft im Inneren des Autos gemessen. Das ultimative Ziel besteht für einen OEM darin, diesen Test zu bestehen“, ergänzte sie.

Nach einer so erfolgreichen Veranstaltung 2018 planen die Organisatoren der Messe für 2019 eine noch bessere Ausgabe: Notieren Sie sich den 21. bis 23. Mai 2019 in Ihrem Terminkalender (Messe Stuttgart).

Archivierte Bewertungen

2019 | 2018 | 2017 | 2016